Schlägt man die erste Seite von Otoyomegatari auf, so erblickt man im ersten Panel eine junge Frau und im zweiten die Reaktion eines Jungen auf ihren Anblick. Wie passend dieser Vergleich doch ist, wenn man den neuesten Manga von Kaoru Mori (Emma) beschreiben will. Denn so wie der Junge fühle auch ich mich jedesmal aufs Neue, wenn ich das Eröffnungsbild im speziellen und den Manga im allgemeinen betrachte.
Ja, Otoyomegatari kann man schon fast als eine Art Gemäldesammlung in Mangaform bezeichnen, so überragend und fantastisch in höchstem Maße wird hier gezeichnet. Mori ist als sehr talentierte Zeichnerin bekannt und mit diesem aktuellen Werk leistet sie ganz offensichtlich ihre bisher beste Arbeit ab. Bei dem Detailgrad, der auf den meisten Seiten zu sehen ist, bleibt einem oft einfach nur nichts anderes übrig, als zu Staunen.
Inhaltlich sieht es dann wiederum anders aus, im Vergleich zu ihrer ersten längeren Arbeit, Emma (ich kenne Teile des Manga und den Anime), bekommt man hier äußerst leichte Kost spendiert: Die Charaktere sind bis auf Ausnahmen alle herzensgut und stellen quasi den idealen Menschen dar. Die Ausnahmen wären egoistische Familienmitglieder, wie man an mindestens zwei Beispielen sehen kann. Behandelt wird das zwar nicht innerhalb eines einzigen Kapitels - es wird schon eine bestimmte Zeit dafür aufgebracht -, aber besonders am dritten Band sieht man gut, wie wenig Arbeit Mori in diesen Bereich investiert. Da bekommt man schon mal unglaubwürdige Entwicklungen zu Gesicht, die in dieser Form eher belustigend wirken. Eine mögliche Handlung, die später zu einem großen Thema wird, wurde zwar angedeutet und spielt vermutlich in den kommenden Bänden eine wichtige Rolle, aber erwarten tue ich mir auch dort nicht allzu viel. Die Charaktere wurden, wie schon erwähnt, simpel gehalten - die charakterlich interessanteste Person im Manga ist eine vorlaute Nachbarstochter. Gefüllt wurden die einzelnen Kapitel in der Regel mit Alltagstätigkeiten der Figuren des Manga. Dabei kommen ziemlich viele Charaktere dran: Engste und entfernte Familienmitglieder, Nachbarn, Personen die einer speziellen Beschäftigung nachgehen, Reisende, und so weiter. Das Hauptpaar selber ist zwar schon sympathisch, macht aber grundsätzlich einen viel zu netten Eindruck für so eine Art von Geschichte. Ganz besonders die erwachsene Amira übertreibt es manchmal mit der Fürsorge, bei Karluk kann man es noch guten Gewissens auf sein Alter zurückführen, auch wenn er sich schon stark zurückhält. Ihr Alltag an sich ist jedoch nicht uninteressant, auch wenn er den ein oder anderen langweilen kann; man bekommt Unterricht in Koch-/ Backkünsten, es wird gejagt, den zahlreichen Hausarbeiten nachgegangen oder Verwandte besucht. Langweilen kann man sich schon recht schnell, aber zum Glück besitzt der Manga andere Werte, auf die man achtet und sie schätzt, wenn man schon nichts mit dem Inhalt selber anfangen kann.
Das wären neben der faszinierenden Bildgewalt auch die Art, wie Mori Otoyomegatari erzählt und inszeniert. In diesem Gebiet scheint sie ebenfalls ein Händchen zu haben. Sie nimmt sich beispielsweise genügend Zeit, um Ereignisse Panel für Panel wiederzugeben, was womöglich auch am langsamen Tempo des Manga liegen mag. Gelegentlich gibt es dennoch Fälle, wo man in einem Panel zu viel sieht, wie etwa die Reaktion auf gesprochenes - ist jetzt nicht unbedingt schlecht, aber ersichtlich, dass Mori auch mal sowas bringt. Die Entwicklung mit Amiras Familie wurde auch bereits recht früh eingebunden und immer wieder wurde darauf gegriffen; es kam also nicht urplötzlich, sondern wurde erst im Laufe der Zeit behandelt und gelöst. Was die Inszenierung angeht, so kann ich mich auch nicht beklagen, selbst in einem Manga, dem die Mittel eines Anime ja fehlen: Wenn Amira z.B. auf die Jagd geht, bekommt man tolles Material zu sehen.
Um nochmal kurz auf die Zeichenkünste einzugehen: Kleidung, Tiere, Landschaftsbilder, Hintergründe wie Gemälde oder Teppiche und Objekte generell überzeugen, absolut keine Frage. Wenn man sich aber über etwas beschweren will, dann wären es wohl die Gesichter fast aller auftretenden Figuren; sind sie doch sehr einfach gehalten. Als echte Kritik kann man das nicht wirklich bringen, wo sich die Mangaka doch beim Rest so unglaublich viel Mühe gibt, es ist auch mehr ein Kontrast zu genau diesem Rest, der einem auffällt.
Ja, Otoyomegatari kann man schon fast als eine Art Gemäldesammlung in Mangaform bezeichnen, so überragend und fantastisch in höchstem Maße wird hier gezeichnet. Mori ist als sehr talentierte Zeichnerin bekannt und mit diesem aktuellen Werk leistet sie ganz offensichtlich ihre bisher beste Arbeit ab. Bei dem Detailgrad, der auf den meisten Seiten zu sehen ist, bleibt einem oft einfach nur nichts anderes übrig, als zu Staunen.
Inhaltlich sieht es dann wiederum anders aus, im Vergleich zu ihrer ersten längeren Arbeit, Emma (ich kenne Teile des Manga und den Anime), bekommt man hier äußerst leichte Kost spendiert: Die Charaktere sind bis auf Ausnahmen alle herzensgut und stellen quasi den idealen Menschen dar. Die Ausnahmen wären egoistische Familienmitglieder, wie man an mindestens zwei Beispielen sehen kann. Behandelt wird das zwar nicht innerhalb eines einzigen Kapitels - es wird schon eine bestimmte Zeit dafür aufgebracht -, aber besonders am dritten Band sieht man gut, wie wenig Arbeit Mori in diesen Bereich investiert. Da bekommt man schon mal unglaubwürdige Entwicklungen zu Gesicht, die in dieser Form eher belustigend wirken. Eine mögliche Handlung, die später zu einem großen Thema wird, wurde zwar angedeutet und spielt vermutlich in den kommenden Bänden eine wichtige Rolle, aber erwarten tue ich mir auch dort nicht allzu viel. Die Charaktere wurden, wie schon erwähnt, simpel gehalten - die charakterlich interessanteste Person im Manga ist eine vorlaute Nachbarstochter. Gefüllt wurden die einzelnen Kapitel in der Regel mit Alltagstätigkeiten der Figuren des Manga. Dabei kommen ziemlich viele Charaktere dran: Engste und entfernte Familienmitglieder, Nachbarn, Personen die einer speziellen Beschäftigung nachgehen, Reisende, und so weiter. Das Hauptpaar selber ist zwar schon sympathisch, macht aber grundsätzlich einen viel zu netten Eindruck für so eine Art von Geschichte. Ganz besonders die erwachsene Amira übertreibt es manchmal mit der Fürsorge, bei Karluk kann man es noch guten Gewissens auf sein Alter zurückführen, auch wenn er sich schon stark zurückhält. Ihr Alltag an sich ist jedoch nicht uninteressant, auch wenn er den ein oder anderen langweilen kann; man bekommt Unterricht in Koch-/ Backkünsten, es wird gejagt, den zahlreichen Hausarbeiten nachgegangen oder Verwandte besucht. Langweilen kann man sich schon recht schnell, aber zum Glück besitzt der Manga andere Werte, auf die man achtet und sie schätzt, wenn man schon nichts mit dem Inhalt selber anfangen kann.
Das wären neben der faszinierenden Bildgewalt auch die Art, wie Mori Otoyomegatari erzählt und inszeniert. In diesem Gebiet scheint sie ebenfalls ein Händchen zu haben. Sie nimmt sich beispielsweise genügend Zeit, um Ereignisse Panel für Panel wiederzugeben, was womöglich auch am langsamen Tempo des Manga liegen mag. Gelegentlich gibt es dennoch Fälle, wo man in einem Panel zu viel sieht, wie etwa die Reaktion auf gesprochenes - ist jetzt nicht unbedingt schlecht, aber ersichtlich, dass Mori auch mal sowas bringt. Die Entwicklung mit Amiras Familie wurde auch bereits recht früh eingebunden und immer wieder wurde darauf gegriffen; es kam also nicht urplötzlich, sondern wurde erst im Laufe der Zeit behandelt und gelöst. Was die Inszenierung angeht, so kann ich mich auch nicht beklagen, selbst in einem Manga, dem die Mittel eines Anime ja fehlen: Wenn Amira z.B. auf die Jagd geht, bekommt man tolles Material zu sehen.
Um nochmal kurz auf die Zeichenkünste einzugehen: Kleidung, Tiere, Landschaftsbilder, Hintergründe wie Gemälde oder Teppiche und Objekte generell überzeugen, absolut keine Frage. Wenn man sich aber über etwas beschweren will, dann wären es wohl die Gesichter fast aller auftretenden Figuren; sind sie doch sehr einfach gehalten. Als echte Kritik kann man das nicht wirklich bringen, wo sich die Mangaka doch beim Rest so unglaublich viel Mühe gibt, es ist auch mehr ein Kontrast zu genau diesem Rest, der einem auffällt.