Zunächsteinmal möchte ich erwähnen, dass Onani Master Kurosawa mein erster richtiger Manga war.
Vorher hatte ich dem Thema "Manga" nahezu keine Bedeutung zugesprochen und mich rein auf Anime konzentriert. Eines Tages waren dann halt die guten Anime aus und zum Teil mehrfach rewatched...
Da dacht' ich mir sowas wie "Naja, was soll's?" und hab mir mal die Toplist der Manga hier auf aS angeschaut... Da ich die Top4 schon in animierter Form genossen hatte, fiel mein Blick auf Nummer 5...
"Onani Master Kurosawa" stand da...
Mein erster Gedanke war, dass OMK ja nicht besonders viel zu bieten haben kann,
wenn es noch nicht einmal einen Gleichnamigen Anime dazu gibt.
Nachdem ich mir die Beschreibung durchgelesen hatte, kam mir in den Sinn,
dass die typischen "After School-Aktivitäten" eines 14-Jährigen im japanischen Fernsehn wohl etwas fehl am Platz gewesen wären... Naja, jedenfalls beschloss ich, den Manga mal anzuknabbern ;D
Story:
Kurosawa, unser Protagonist ist ein introvertierter Mittelschüler, der in seiner Klasse zu keiner bestimmten Clique gehört: Nicht zu den Otakus, nicht zu den Lustigen und auch nicht zu den Gutaussehenden...
Er ist ein Einzelgänger und vollkommen zufrieden damit...
Trotzdem versucht er stets, sich keine Feinde zu machen und auch sonst in keiner Weise negativ aufzufallen.
Wenn einer seiner Klassenkameraden ihn zum Karaoke einlädt, denkt er sich schnell einen billigen Vorwand aus, warum er gerade nich mitkommen kann... Denn das einzige, was für Kurosawa wirklich Priorität hat, ist sein tägliches Ritual: Jeden Nachmittag, wenn das Schulgebäude weitestgehend leer ist, schleicht er sich auf die Mädchentoilette um dort in einer Kabine zu masturbieren.
Dies mag zwar extrem unmoralisch klingen, aber man sollte sich zweimal überlegen, ob man Kurosawa einfach als "bösen Menschen" abstempelt... Vor ihm in der Klasse sitzt Kitahara, ein kleines, eigentlich unscheinbares Mädchen, das ihn irgendwie an ein Eichhörnchen erinnert. Genau wie Kurosawa ist sie sehr introvertiert, allerdings hat sie nicht so viel Glück, wie er: Sie wird ständig von einer Gruppe von Klassenkameradinnen gemobbt.
Als dieses Mobbing eines Tages besonders ausartet, erwacht Kurosawas "Sinn für Gerechtigkeit".
Kurosawa ist nicht der Dümmste... Er schmiedet einen Plan, den er mit der Sicherheit eines Profikillers ausführt...
Am nächsten Tag erwartet Sagawa und Harada, die "Anführerinnen" der Mobbing-Attacken gegen Kitahara eine böse Überraschung: Während der Sportstunde scheint "jemand" ihre Schuluniformen entwendet und auf diese masturbiert zu haben...
Niemand weiß, wer der Täter ist, außer natürlich unser Kurosawa... und Kitahara...
Denn diese verdächtigt Kurosawa schon seit damals, als sie ihn einmal aus der Mädchentoilette hat kommen sehen.
Es gibt nun zwei Optionen für Kitahra:
1. Sie behält, was sie weiß für sich, als Dank dafür, dass Kurosawa ihre Peinigerinnen bestraft hat...
2. Sie schwärzt ihn bei ihrem Lehrer und ihren Klassenkameraden an, was einen sicheren Gesichtsverlust für ihn bedeuten würde...
Kitahara aber hat eigene Prioritäten. Sie schafft sich eine dritte Option...
Eines Tages hört Kurosawa, während er sein tägliches Ritual vollzieht auf einmal Schritte in der Mädchentoilette...
Zwar nicht angenehm für ihn, aber es ist ja nicht so, als ob dies das erste Mal wäre, da ein Mädchen während seiner "Beschäftigung" aufs Klo muss... Also verhält er sich, wie sonst in so einer Situation, hält den Atem an und lauscht...
Es klopft an seine Tür... "Bist du da drin... Kurosawa-kun?"
Es ist Kitahara.
Kitahara will, dass Kurosawa von nun an jedes Mädchen, das sie in irgendeiner Weise belästigt, auf die selbe Weise "verunreinigt", wie die ersten beiden. Als Druckmittel benutzt sie ihr Wissen darüber, was er bisher getan hat.
Es folgen eine Reihe von Vorfällen, ähnlich dem mit Sagawa und Harada...
Aber wie lang, kann eine "Beziehung", aufgebaut auf Erpressung schon durchhalten?...
Optik:
Wie gesagt, ist OMK mein erster "richtiger" Manga. Also habe ich als Vergleichsmittel nur das,
was ich beim überfliegen anderer gesehen habe...
Bisher kann ich nur eins sagen: OMK's Zeichenstil gefällt mir am besten. Schwarz-weiß und Skizzenmäßig,
genau das passt meiner Meinung nach zum Manga!
Fazit:
Was mir am besten gefallen hat, war selbstredend der Protagonist und dessen Entwicklung. Ich konnte mich bei jedem seiner Stadien voll und ganz in ihn hineinversetzen (außer, dass ich mich irgendwie von vornherein nicht mit dem Gedanken anfreunden konnte, mich in 'ner Toilette vor die Wand zu stellen und "die Banane zu schälen", aber das lass ich mal Kuros Sache sein ;D).
Meiner Meinung nach, ist Kitahara in ihrer Rolle nicht ganz aufgegangen, aber wenn man so einen genialen Protagonisten wie Kurosawa hat, kann man sich getrost ganz auf diesen konzentrieren.
Was ich noch besonders interessant/lobenswert fand, sind Kurosawas Beziehungen zu Mädchen:
Ich finde es faszinierend, wie Kurosawas Bild von Takagawa zusammenbricht, als er erfährt, dass sie mit Nagaoka zusammen ist.
Auch seine Beziehung mit Sagawa am Ende des Manga war eine Klasse Idee des Autors, finde ich.
Wenn man Kurosawas Liebesleben als ganzes betrachtet, könnte man ja meinen, dass Sagawa eine Art "Trostpreis" ist, weil er Takagawa nicht bekommen hat, aber irgendwie kam mir das beim Lesen so rein garnicht vor!
Nachdem ich Onani Master Kurosawa innerhalb von zwei sehr unterhaltsamen Abenden durchgelesen habe, bezweifle ich, dass ich in naher Zukunft einen besseren Manga finden werde. ^,..:..,^