Ezekiel

Nach dem göttlichen Erlass, dass Maria ihre Zauberkraft nicht mehr im Angesicht anderer Menschen anwenden darf und dass sie sie in dem Moment, wo sie ihre Jungfräulichkeit verliert, ebenfalls einbüßt, bestimmt Erzengel Michael den Engel Ezekiel als Aufpasserin, dass sich Maria auch daran hält. Ezekiel nimmt ihre Aufgabe sehr ernst, lässt sich jedoch leicht übertölpeln, denn Maria macht einfach so weiter wie bisher, nur dass sie jetzt allerlei Tricks anwendet, sodass Ezekiel entweder gar nichts mitbekommt oder sie das Unschuldslamm spielt, obwohl es offensichtlich erscheint, dass sie gerade gezaubert hat. Ezekiel hält sich jedoch buchstabengetreu an die Anordnung, dass sie Maria bei einem Verstoß sehen muss und ärgert sich daher schwarz, dass sie ihr nichts nachweisen kann. Maria geht dabei mit der Zeit immer dreister vor.

Anfangs hat Ezekiel noch einen schweren Stand – zwischen Maria und ihren Vertrauten wirkt sie wie ein Fremdkörper, verhält sich aber auch so, da sie sich nur auf ihre Aufgabe konzentrieren will und keinen anderen Zweck in ihrem Aufenthalt hier sieht. Je länger sie mit allen zusammen ist, desto mehr beginnt sie aber darüber nachzudenken, ob Maria nicht doch recht hat, mit dem was sie tut. Ezekiel erkennt, dass Maria den Menschen nur helfen will und dass ausgerechnet die Kirche, die eigentlich den Himmel auf der Erde vertreten soll, eben gerade das nicht macht, sondern oftmals egoistische Interessen verfolgt. Ezekiel gerät dadurch in einen Konflikt mit ihrer Aufgabe, denn je mehr sie Maria schätzen lernt, umso weniger möchte sie, dass sie der Zorn des Himmels trifft. Ihr fehlt aber auf der anderen Seite auch die Macht und die Willenskraft, sich Michaels Befehl zu widersetzen. Dennoch wandelt sie sich immer mehr von der Aufpasserin zu einer Beschützerin, die alles versucht, dass Maria kein Leid geschieht.

Quelle: www.anisearch.de/character/49159