Carlos RIVERA

Mit dem Weltranglisten 6. hat sich Youko einen starken Kämpfer nach Japan bringen lassen, der aber zunächst absolut nicht das halten kann, was sein Rang vermuten lässt. In seinen Kämpfen gegen die japanischen Boxer vermittelt er viel mehr den Eindruck, dass es reines Glück war, dass er zu dieser Position gelangen konnte. Die Aussage, dass die höher rangingen Boxer gegen ihn nicht kämpfen wollen, weil sie fürchten, gegen ihn verlieren zu könnten, scheint dann sogar noch schmeichelhafter. In seinen Kämpfen ist es aber wirklich so, dass er mehr mit einem Sandsack zu vergleichen ist. Die meiste Zeit über wird er nur geschlagen, bringt selbst nur amateurhafte Schläge zustande und vermag es nicht, einen guten Treffer zu landen. Außer den einen Lucky Punch, mit dem er seinen Gegner dann irgendwie KO setzen kann.

Was die Zuschauer, Kommentatoren und Gegner aber nicht wissen ist, dass er nur schauspielert, damit er überhaupt kämpfen kann. Würde er seine tatsächlichen Fähigkeiten präsentieren, dann würden sehr viel weniger Gegner seine Herausforderungen auch annehmen. So ist es verlockend, durch einen Sieg gegen ihn, ihm den 6. Platz in der Weltrangliste wegzunehmen. Niemand erkennt dabei, dass dieser eine Schlag, den er setzt, so kraftvoll und effektiv eingesetzt ist, dass er mit ihm nahezu jeden KO setzen kann. Tatsächlich ist es sogar so, dass er als Boxer so gut ist, dass er fast jeden zu einem beliebigen Zeitpunkt KO setzen kann. Nur die Wenigsten bekommen dabei mit, dass er bei seinem speziellen Schlag auch seinen Ellbogen benutzt. Dadurch bekommt sein Gegner die doppelte Wucht des Schlages ab und geht zumeist dann bewusstlos zu Boden.

Man könnte nun meinen, dass er ein ehrloser Boxer ist, da er zu diesen Mitteln greift. Dem ist aber nicht so. Kämpft er gegen jemanden, der auch wirklich als Gegner bezeichnet werden kann, verzichtet er gänzlich auf schmutzige Tricks und greift viel mehr auf das Repertoire seiner vielen Techniken zurück. Er ist nämlich technisch erstklassig, ist auch als Boxgenie zu bezeichnen und kann sich während eines Kampfes dem Gegner anpassen. Also gänzlich neue Methoden entwickeln, um den Angriff eines Gegner abzuwehren.

Man kann ihn durchaus mit Joe vergleichen. Sie beide sind in den Slums aufgewachsen und mussten hart kämpfen, um den Weg auf die internationale Bühne zu schaffen. Anders als Joe hat Carlos aber eine Abneigung gegen Slums, da er dort an sein vergangenes Leben erinnert wird, wo er auf der Straße gegen andere Leute förmlich um das Überleben kämpfen musste. Bedingt dadurch hat Carlos aber das Wilde in seinen Kämpfen, was er aber nicht immer zeigt. Eben weil er sehr gekünstelt auftritt, erscheint er zumeist in einer sehr laxen und lockeren Form im Ring.

Quelle: www.anisearch.de/character/44025