Anspruch: | sehr viel |
Action: | viel |
Humor: | wenig |
Spannung: | sehr viel |
Erotik: | nichts |
Mit 153Minuten Laufzeit ist Garden of the Sinners Teil 5 nicht nur der längste Film in der grandiosen Serie sondern auch das absolute Highlight der Serie. Warum dieser Film alles toppt, was vorher in Garden of Sinners gezeigt wurde erfahrt ihr jetzt.
Bei Teil 1 bis 4 gab es doch hier und da doch immer eine Kleinigkeit, die einem beim Betrachten der Sinners Filme gestört hatte. Oft war es die langsame Erzählweise, manchmal die fehlende Zeit für wirkliche Charakterentwicklung. Scheinbar war sich das Type-Moon Team dessen bewusst und hat sich gedacht, sie zeigen mal jedem, dass sie aus ihren eigenen Fehlern lernen können und haben selbst die Meßlatte noch höher gehängt.
Durch die Spielzeit von über zwei Stunden hat man nun endlich mal Zeit eine komplette und sehr komplexe Geschichte zu erzählen. Grund genug das ganze in drei Kapitel zu unterteilen, die allesamt grandios an sich sind – doch das Gesamtwerk ist es, das einfach ganz ganz großes Kino ist. Die vorherigen Teile wirken auf einmal so als wären sie nur der Prolog zu diesem Teil gewesen und in der Hinsicht haben sie alles richtig gemacht.
Unsere bekannten Helden tauchen alle in diesem Meisterwerk auf, doch man hat sich gewagt eine neue Figur in den Mittelpunkt der Handlung zu stellen: Tomoe Enjou. Er schafft es, dass man wirklich gespannt am Fernseher sitzt und fast schweißgebadet mit ihm fiebert. Wirklich klasse, dafür dass man ihn bis zu dem Film noch nicht kannte. Die bekannten Figuren kommen jedoch auch nicht zu kurz und unterstützen Tomoes Performance und jeder bekommt auch gebührend Screentime.
Bei den Charakteren muß man jedoch erst mal kurz stutzen. Der übliche Zeichenstil, den wir bis dato kannten und liebten wird bei Teil 5 einfach über Bord geworfen. Anfangs hat mich das auch etwas gestört, doch er ist nur eine kleine Nuance schlechter als zuvor. Vielleicht lag es daran, dass nicht mehr Geld bei der Produktion übrig war als bei den anderen Teilen und an dieser Stelle etwas gespart werden musste, da ja deutlich mehr Laufzeit auch mehr Arbeit und Geld bedeutet. Am Ende fand ich es aber überhaupt nicht mehr störend oder auffallend was ja auch für die immer noch tolle Qualität spricht.
Doch auch in der Erzählweise geht Paradoxe Helix, wie der Untertitel des Films lautet, neue Wege. Man könnte es schon beinahe experimentell nennen, denn Zeit wird absolut relativ hier. Nun wissen wir ja das alle Filme an sich schon nicht chronologisch sind, aber dass die Handlung in einem Film auch noch „durcheinander“ sein kann, so was hab ich wie in dieser Form noch nie gesehen. Vor allem so gelungen!
Das meisste der Geschichte spielt sich in einer Traumwelt ab, aus der wir immer wieder gerissen werden und irgendwann auch die Frage sich stellt, was ist real und was ist nur Illusion. Der Spagat gelingt, denn die Story ist absolut perfekt von vorne bis hinten durchdacht und schon beim ersten Schauen möchte man eigentlich gleich zurückspulen und noch mal gucken.
Und so kann man die Story wie bereits in drei Teile gliedern. Teil eins ist Enjous Traumwelt gewidmet und die Story fesselt einen sofort. Teil gehört dann unseren alten bekannten Kokto und Aozaki genau wie dem coolen Magiern Araya und Alba. Zwar ist das zweite Kapitel nicht ganz so nervenaufreibend wie Enjous Geschichte, aber mindestens genau so gut. Der Erzählstil ist übrigens schon hier sehr unterschiedlich zwischen den kapiteln und so auch der Zeichenstil. Dieser ist beim zweiten Kapitel deutlich besser als Teil eins. Vielleicht absichtlich, da wir uns hier nicht in einer Traumwelt befinden. Anmerken muss man, dass Shiki bis dato noch nicht das Licht der Leinwand erblickt hat. Und trotzdem ist bis zu diesem Zeitpunkt das Garden of Sinners Herz vollends zufrieden.
Mit dem dritten Abschnitt der Geschichte kehrt Shiki jedoch in die Geschichte zurück und ich muß sagen, dass dieser Auftritt einfach unglaublich genial gemacht wurde. Besser hätte man es wirklich nicht machen können. Doch das dritte Kapitel hat außer Shiki noch so vieles mehr zu bieten. Und so kommen wir in den Genuss in grandiose Duelle der Magier und unseren bekannten Helden. An Brutalität mangelt es wie gewohnt natürlich nicht und so ist auch die Sterbeszene einer uns bekannten Figur äußerst intensiv und bringt einen echt zum Schlucken.
Hat man dann das Finale dieses langen Werkes glücklich erreicht wird man nicht enttäuscht sondern belohnt. Das Ende passt wie die Faust aufs Auge und Enjous Geschichte wird toll aufgelöst und der Kreis zum ersten Kapitel geschlossen. Begleitet wird das Finale von einem fantastischen Soundtrack, der sich den ganzen Film über hinweg gesteigert hat.
Nachdem ich beim letzten Sinners Film etwas über die deutsche Synchro schimpfen musste verdient dieser Teil was die Stimmen angeht auch absolut das Prädikat wertvoll. Hier gibt sich jeder Mühe und alles passt perfekt zusammen.
Ihr merkt schon, dass dieser Garden of Sinners Film mir sehr sehr gut gefallen hat. Deshalb entschuldige ich die Länge des Reviews, aber ich finde er hat es echt verdient. Der Film gehört zu meinem Liebelingsanimes seitdem ich ihn das erste mal gesehen habe und allein er hat den Kauf der Limited Blu-Ray Edition mehr als nur gerechtfertigt.
Der Film ist ein MUSS für Garden of Sinners Fans, doch auch für alle, die gerne auf abgefahren gute Stories mit reichlich Action und Spannung und klasse Charaktere stehen. Und nun PC aus und ran an den Fernseher! ^