Ich fasse hier Maria Holic und Maria Holic Alive zusammen.
Vorwort:Ohje, ist dieser Anime alt und eigentlich so toll gezeichnet und animiert. Soo lange schwebt er schon auf meiner Zu-Schauen-Liste, jetzt habe ich mir mal 2 Tage Zeit genommen ihn zu schauen.
Handlung
Die Schülerin Kanako Miyamae hat eine Phobie gegen Jungs/Männer, was der Grund ist warum sie sich an einer reinen Mädchenschule, der Ame no Kisaki, angemeldet hat um dort ihre wahre Liebe und ihren "Märchenprinz" zu finden, denn auch Ihre Eltern, wobei Ihr Vater Lehrer und Ihre Mutter noch Schülerin war, haben sich dort kennengelernt. Begrüßt wird sie erst einmal von einer vulgären Maid, die sie mit eiskaltem Blick zum verschwinden auffordert. Kurz darauf stellt sich diese als die Begleiterin der hübschen Mariya Shidou heraus. Kanako hat eine Vorliebe für Mädchen und ist lesbisch (behauptet sie), natürlich ist sie hin und weg vom äußeren Erscheinungsbild von Mariya. Doch der Schein trügt, denn Mariya ist genauso viel Mädchen, wie die niedliche Hausherrin der Mädchenunterkunft ein junges Mädchen ist. Mariya ist eigentlich ein Junge der cross-dressed. Als Kanako sein Geheimnis durch einen Zufall lüftet, hat sie damit unweigerlich schlafende Hunde geweckt und Mariya nutzt das Wissen über ihre Vorliebe für Frauen natürlich voll aus. Wir begleiten fortan Kanako in ihrem Schulalltag und werden Zeugen der wohl längsten Parodie an "Nosebleed-Moments" die man in einem Anime jemals sah. Abgesehen davon hat Mariya die ganz eigene Vorliebe dafür, Menschen für sich auszunutzen und zu "quälen" und somit auch Kanako in der Hand.
Charaktere
Kanako Miyame: Sie ist die Protagonistin der Serie und ihr Markenzeichen ist die rote Spur, die sie durch ihr Nasenbluten hinterlässt, wenn sie wieder ihren wilden Fantasien und Tagträumereien über ihre niedlichen Klassenkameradinnen oder sexy Lehrerinnen nachgeht. Sie ist aufgeweckt und energiegeladen, leider auch ziemlich dümmlich. Sie hat eine Phobie gegen Männer/Jungs, die soweit geht, dass sie davon einen Ausschlag bekommt, sowie sie das Gegengeschlecht berührt.
Mariya Shidou: Ist ebenfalls der(/die?) Protagonist(/in?) der Serie und sorgt eher für die unerwartete Wendung jeder Episode. Er verkleidet sich (wenn auch nicht ganz unbegründet) als Mädchen und wirkt im ersten Eindruck eher wie ein kleiner Satansbraten, der Leute für sich tanzen lässt, wie Marionetten. Tatsächlich ist er doch nicht ganz so knüppelhart wie es anfangs scheint und sicherlich hat auch er seine guten und vernünftigen Seiten.
Matsurika Shinouji: Ist ebenfalls eine Schülerin der Ame no Kisaki und Mariyas ständige Maid-Begleiterin. Sie hat ein ziemlich vülgäres Mundwerk und macht Nägel mit Köpfen. Ihre schroffe Art dahin gestellt, ist sie aber nicht Mariya blind und treu ergeben, sondern setzt sich situativ auch mit vollem Einsatz in der jeweiligen Rolle ein (Bsp. Folge mit "Gerichtsverhandlung"). Sie ist zudem die Schwester von Rindou Shinouji (der seinen Auftritt erst in Alive feiern darf).
Shizu Shidou: Wie der Nachname vermuten lässt, ist sie die Schwester (und tatsächlich auch ein Mädchen) von Mariya. Sie cross-dressed ebenfalls, allerdings verkörpert sie den Jungenpart an der benachbarten Jungenschule Mihoshi no Mori. Sie ist charakterlich das komplette Gegenteil von Ihrem Bruder, auch wenn die beiden Zwilinge sind. Ähnlich wie Kanako hat auch sie eher eine Abneigung gegen Männer, anders als diese reagiert sie aber weder überspitzt noch bekommt sie Ausschlag. Außerdem hat sie Rindou als Aufpasser, der ebenfalls ein Mann ist.
Es gibt noch weitere Nebencharaktere, wie z.B. Kanakos Schulfreundinnen und die Clubmitglieder vom Bogenschießclub. Ich würde mich hier aber auf die wesentlichen Charaktere beschränken. Wobei ich die Hausherrin der 2. Mädchenunterkunft wohl als meinen persönlichen Lieblingscharakter und den eigentlich viel zu gut für seine Rolle aussehenden, aber gedanklich abwegigen Priester als nervigstens Charakter betrachten würde.
Animation
Dafür, dass der Anime aus dem Jahre 2008 bzw. 2011 für Alive stammt finde ich den Anime durchaus super animert. Viele werden das hassen, aber diese überspitzten "Zeichnungen" wenn Kanako in einem ihrer Tagträumerein abdriftet finde ich persönlich sehr witzig und sie gaben mir leichte Vibes von The Vision of Escaflowene oder Ouran Highschool Hostclub. Der Anime parodiert insgesamt sehr viele Serien, was hier soweit ich gelesen haben noch niemand erwähnt hat, wohingegen sich auch gerne der Stil angleicht.
Musik
Ich mag persönlich das erste Opening mehr als das zweite, da es wenn man es zum 12. Mal hört irgendwann sehr anstrengend wird. Auch die Charakter-Themes waren zeitweise sehr oft vertreten und irgendwann mehr nervig als situativ passend.
Fazit
Hohoho, jetzt wird es spannend. Ich finde nämlich wer Maria Holic aufmerksam verfolgt hat, der sollte sehr schnell merken, dass der Anime eine ganz andere Tiefe hat als man vermutet, leider haben es weder die erste, noch die zweite Staffel geschafft, diese so richtig raus zu holen. Hier ist man gut mit dem Manga beraten, der gegen Ende hin doch etwas mehr Aufschluss gibt.
Spoiler lesen auf eigene Gefahr:
Mariya und Shizu cross-dressen nämlich, weil es der letzte Wunsch Ihrer Großmutter (der ehemaligen Schulleiterin) war. Das wurde bereits im Anime erwähnt. Plot-Twist: Die Großmutter ist nicht tot, zumindest noch nicht. Im letzten Band des Mangas bekommt sie nochmal einen letzten Auftritt, in dem sie ihren "Fake-Tod" aufklärt und was der tatsächliche Grund war, warum sie diesen "Wettkampf" der Geschwister und dem Cross-dressen ins Leben rief. Im Anime wurde nur über das Wetteifern um den Vorsitz der Schulen gesprochen.
Eine Interessante und unaufgelöste Geschichte gibt es übrigens auch zu dem Rosenkranz den Kanako bei sich trägt.
Dieser war ein Geschenk von Shizu, die sie kennenlernte als sie noch klein war und in der Kirche um ihre verstorbene Mutter trauerte. Shizu wollte sie aufmuntern und als Zeichen, dass die beiden sich wiedersehen, hat sie ihr den Rosenkranz geliehen, in der Erwartung sie bringt ihn ihr eines Tages zurück. Mariya hat diesen im Gegenstück, beide Geschwister haben einen als Andenken an ihre Großmutter erhalten. Der "Märchenprinz" den Kanako sucht, ist eigentlich Shizu, die zum Zeitpunkt ihres ersten Kennenlernens bereits cross-dressed als Junge auftauchte.
Es ist schade, dass diese Handlungen im Anime nicht aufgegriffen bzw. weiter geführt wurden, was letztlich daran lag, dass der Manga erst 2014 abgeschlossen wurde, ergo die Handlung zum beginn der 2. Staffel noch offen bleiben musste. Zumindest ein kleiner Happen in diese Richtung hätte den Anime wohl weniger stumpf wirken lassen.
Ja, ich gebe den vergangenen Vorrednern recht, die Nosebleed-Szenen sind irgendwann ein Running-Gag der in jeder erdenklich möglichen Situation eingebaut wird. Ich muss aber sagen das ist nichtmal das was ich am härtesten kritisiere, denn Maria Holic ist bisher der einzige Anime der es geschafft hat, dass ich eine Abneigung gegen die Protagonistin entwickle. Eigentlich soll Mariya als der Tyrann und Folterknecht den "bösen" Part übernehmen. Ich muss aber schon sagen er ist mehr die Vernunft in Person als Kanako. Abgesehen davon, dass sie sich in der Handlung zu einem wirklich überdurchschnittlichen, faulen Dummchen entwickelt, geht es irgendwann nur noch darum, dass sie sich lieber ihren Fantasien verliert, als sich um die wichtigen Dinge in ihrem Alltag zu kümmern wie. z.B. der Schule. Auch ihre Freunde haben deutlich mehr Zukunftsperspektive als sie selbst. Mariya ist hier eher der Hammer der Vernunft, der sie mit der harten Realität konfrontiert und sie eigentlich mehr unterstützt, als man anfangs vermuten würde. Wer übrigens davon ausgeht, dass sich Aufgrund dessen eine positive Entwicklung/Verbesserung im Verhalten von Kanako abzeichnet (oder sich irgendwas romantisches entwickelt) den muss ich hier leider enttäuschen.
Und nein, auch im Manga gibt es bis zum Ende keine romantische Entwicklung.
Insgesamt ist der Anime nicht wirklich schlecht, aber auch nicht besonders gut. Hätte man die tatsächlichen Beweggründe der Geschwister im Anime besser kommuniziert, wäre er vermutlich auf soliden 4 Sternen gelandet, so sind es leider nur 3. Das hat leider auch den Grund das in meinen Augen Kanako als Protagonistin völlig versagt, denn ihre einzige Aufgabe bleiben ihre Fantasien und der Hammer mit der Realität, aus dem sie nichts lernt, nein, sie macht fröhlich weiter mit ihrem zum Teil auch sehr fragwürdigen Handeln. Überzeugen konnte hier überraschender Weise nur Mariya, der in dem Ganzen die Vernunftwaage hält und mit den anderen klare Ziele hat. Daher schaut gern rein, wenn man mit dem überspitzten Humor leben kann und die dauerblutigen Ergüsse von Kanako nicht zu ernst nimmt, aber senkt die Erwartungen auf ein solides Mittelfeld :)
Comentario ha sido cambiado por último a las 23.04.2024 02:16.