Da mittlerweile die erste Folge ausgestrahlt worden ist, schildere ich allen Neugierigen mal meinen Eindruck in aller Kürze.
Diese Folge war wohl die merkwürdigste Anfangsfolge, die mir seit langem begegnet ist - wenn nicht sogar so merkwürdig wie nichts, was mir bislang vor die Augen kam. Das Setting ist irgendwo im klassischen Fantasyreich angesiedelt, allerdings wurde ich den Eindruck nicht los, dass es sich mehr an Rollenspielen (v.a. auf dem PC, hier auch Bezug nehmend auf MMORPGs) und bereits bestehenden Animes wie "Record of Lodoss War" anlehnt als an klassische Literatur dieses Genres. Man wird mitten ins Geschehen befördert, und es kommt auch gleich zum ersten Schlagabtausch. Mit dabei sind die üblichen Verdächtigen. Ein defensiver Krieger, ein offensiver Krieger, ein Bogenschütze, ein gewandter Kämpfer mit Dolchen sowie eine Magierin, deren Spezialität Feuer in verschiedenen Variationen zu sein scheint. Soweit so gut, es folgt das Intro. Und jetzt wirds - zumindest für mich - spektakulär. Nach dem Intro besteht nahezu die gesamte Folge aus einer Sequenz, die man getrost als Satire bezeichnen darf. Es wird eigentlich alles durch den Kakao gezogen, was irgendwie mit Fantasy zu tun hat, ob jetzt Bücher, Filme oder Spiele jeder Art (Pen'nd Paper oder auch Computerspiele). Und weil das scheinbar noch nicht reicht, ver**scht man auch gleich noch locker 80% aller Shounenanimes, welche nach Schema F ablaufen (Held mit komischen verborgenen Kräften kann nix, aber wenn seine Freunde angegriffen werden, dann... ihr kennt das ja).
Nun folgt noch ein kurzer Storyeinschub und das wars. Resultat: ich, als Beobachter sitz erstmal da und frag mich... ja, so ziemlich alles. Zwei Sätze dürften wohl jedem durch den Kopf geistern nach dieser Episode: "Was zum Geier war denn das jetzt?" und "Öhm... womit hab ich es hier eigentlich zu tun?"
Denn das ist die Krux an dieser Episode: man wird nicht schlau draus. Es gibt nur nichtssagende Bruchstücke einer Hintergrundgeschichte, und aus diesen "Storyteilen" macht man in Asien seit locker 15 Jahren Rollenspiele jedweder Couleur, Final Fantasy sei mal als Beispiel genannt.
Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass diese Episode dermaßen skurril war, dass ich mir auf jedenfall die weiteren Folgen anschauen werde. Ich hatte mich eigentlich darauf gefreut, nach langer Zeit mal wieder einen "klassischen" Fantasyanime zu sehen. Aber wenns jetzt etwas lustiger wird, kann ich mich auch damit anfreunden.
Zur technischen Seite: Klang gut, Animation gut, generelle Optik gut. Gonzo eben. Und gesendet in HD. Wobei man zur Optik folgendes sagen muss: die "reelle" Erscheinung der Serie nahm relativ wenig Sendezeit ein, welche zudem auch noch ziemlich unspektakulär ablief. Im humorigen Teil war eine deutlich andere Optik wahrnehmbar, mit stark überzeichneten Charakteren, einer deformierten Umgebung und Animation etc. Das sieht alles nicht so wirklich "toll" aus im Sinne von "bombastische es-haut-mich-um Landschaftsbilder", passt aber zum Inhalt: Slapstick. Das bitte ich zu berücksichtigen.
P.S.: "Uruk" ist der Name einer altbabylonischen Stadt, die Gegend nennt man auch Mesopotamien oder Zweistromland. Das ist ziemlich exakt der heutige Irak. Die zwei Ströme sind nämlich Eufrat und Tigris. Die alten Babylonier hatten eine lustige Art, Mythologie zu schaffen. Gilgamesh war soweit man weiss tatsächlich ein König, ca. 4000 oder 5000 v.Chr. und nach seinem Ableben ist er in den Himmel gestiegen -> als Sternbild. Wir kennen dieses Sternbild als "Orion". Die ganze Geschichte, die die Babylonier im Laufe der Zeit an den Himmel verpflanzten, kan man im "Gilgamesh-Epos" nachlesen. Desweiteren hat die Geschichte mit dem Turm und der Nähe der Götter an diesem Ort eine gewisse Ähnlichkeit mit dem alttestamentarischen "Turmbau zu Babel". Nur ein paar Dinge, die mir aufgefallen sind
Edit: Nun, da ich Folge zwei gesehen habe, kann ich mehr zur Marschrichtung sagen. Ich finde immernoch, dass die Atmospäre eines Computer-RPGs heraufbeschworen wird - was nichts grundlegend schlechtes sein muss - und der Humor hat denselben "merkwürdigen" Einschlag. Allerdings wurde sein Anteil deutlich zurückgefahren. Dafür treten nun etwas ernstere Dinge in den Vordergrund und die ersten zarten Knospen einer Hintergrundgeschichte recken ihre Köpfe in den Animefrühling. Stil und Zeichnung erinnern mittlerweile stark an Seirei no Moribito, ohne aber ganz an dessen Bilderwucht und graphische Brillianz heranzureichen. Ich bleib dran, das könnte was werden
Zu guter letzt: Internet bildet!
Hier noch was über den "Ursprung" des Settings:
http://en.wikipedia.org/wiki/Tower_of_Druaga
Diese Folge war wohl die merkwürdigste Anfangsfolge, die mir seit langem begegnet ist - wenn nicht sogar so merkwürdig wie nichts, was mir bislang vor die Augen kam. Das Setting ist irgendwo im klassischen Fantasyreich angesiedelt, allerdings wurde ich den Eindruck nicht los, dass es sich mehr an Rollenspielen (v.a. auf dem PC, hier auch Bezug nehmend auf MMORPGs) und bereits bestehenden Animes wie "Record of Lodoss War" anlehnt als an klassische Literatur dieses Genres. Man wird mitten ins Geschehen befördert, und es kommt auch gleich zum ersten Schlagabtausch. Mit dabei sind die üblichen Verdächtigen. Ein defensiver Krieger, ein offensiver Krieger, ein Bogenschütze, ein gewandter Kämpfer mit Dolchen sowie eine Magierin, deren Spezialität Feuer in verschiedenen Variationen zu sein scheint. Soweit so gut, es folgt das Intro. Und jetzt wirds - zumindest für mich - spektakulär. Nach dem Intro besteht nahezu die gesamte Folge aus einer Sequenz, die man getrost als Satire bezeichnen darf. Es wird eigentlich alles durch den Kakao gezogen, was irgendwie mit Fantasy zu tun hat, ob jetzt Bücher, Filme oder Spiele jeder Art (Pen'nd Paper oder auch Computerspiele). Und weil das scheinbar noch nicht reicht, ver**scht man auch gleich noch locker 80% aller Shounenanimes, welche nach Schema F ablaufen (Held mit komischen verborgenen Kräften kann nix, aber wenn seine Freunde angegriffen werden, dann... ihr kennt das ja).
Ja, letzten Endes "digitiert" er sogar - oder wie auch immer man das nennen mag
Nun folgt noch ein kurzer Storyeinschub und das wars. Resultat: ich, als Beobachter sitz erstmal da und frag mich... ja, so ziemlich alles. Zwei Sätze dürften wohl jedem durch den Kopf geistern nach dieser Episode: "Was zum Geier war denn das jetzt?" und "Öhm... womit hab ich es hier eigentlich zu tun?"
Denn das ist die Krux an dieser Episode: man wird nicht schlau draus. Es gibt nur nichtssagende Bruchstücke einer Hintergrundgeschichte, und aus diesen "Storyteilen" macht man in Asien seit locker 15 Jahren Rollenspiele jedweder Couleur, Final Fantasy sei mal als Beispiel genannt.
Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass diese Episode dermaßen skurril war, dass ich mir auf jedenfall die weiteren Folgen anschauen werde. Ich hatte mich eigentlich darauf gefreut, nach langer Zeit mal wieder einen "klassischen" Fantasyanime zu sehen. Aber wenns jetzt etwas lustiger wird, kann ich mich auch damit anfreunden.
Zur technischen Seite: Klang gut, Animation gut, generelle Optik gut. Gonzo eben. Und gesendet in HD. Wobei man zur Optik folgendes sagen muss: die "reelle" Erscheinung der Serie nahm relativ wenig Sendezeit ein, welche zudem auch noch ziemlich unspektakulär ablief. Im humorigen Teil war eine deutlich andere Optik wahrnehmbar, mit stark überzeichneten Charakteren, einer deformierten Umgebung und Animation etc. Das sieht alles nicht so wirklich "toll" aus im Sinne von "bombastische es-haut-mich-um Landschaftsbilder", passt aber zum Inhalt: Slapstick. Das bitte ich zu berücksichtigen.
P.S.: "Uruk" ist der Name einer altbabylonischen Stadt, die Gegend nennt man auch Mesopotamien oder Zweistromland. Das ist ziemlich exakt der heutige Irak. Die zwei Ströme sind nämlich Eufrat und Tigris. Die alten Babylonier hatten eine lustige Art, Mythologie zu schaffen. Gilgamesh war soweit man weiss tatsächlich ein König, ca. 4000 oder 5000 v.Chr. und nach seinem Ableben ist er in den Himmel gestiegen -> als Sternbild. Wir kennen dieses Sternbild als "Orion". Die ganze Geschichte, die die Babylonier im Laufe der Zeit an den Himmel verpflanzten, kan man im "Gilgamesh-Epos" nachlesen. Desweiteren hat die Geschichte mit dem Turm und der Nähe der Götter an diesem Ort eine gewisse Ähnlichkeit mit dem alttestamentarischen "Turmbau zu Babel". Nur ein paar Dinge, die mir aufgefallen sind
Edit: Nun, da ich Folge zwei gesehen habe, kann ich mehr zur Marschrichtung sagen. Ich finde immernoch, dass die Atmospäre eines Computer-RPGs heraufbeschworen wird - was nichts grundlegend schlechtes sein muss - und der Humor hat denselben "merkwürdigen" Einschlag. Allerdings wurde sein Anteil deutlich zurückgefahren. Dafür treten nun etwas ernstere Dinge in den Vordergrund und die ersten zarten Knospen einer Hintergrundgeschichte recken ihre Köpfe in den Animefrühling. Stil und Zeichnung erinnern mittlerweile stark an Seirei no Moribito, ohne aber ganz an dessen Bilderwucht und graphische Brillianz heranzureichen. Ich bleib dran, das könnte was werden
Zu guter letzt: Internet bildet!
Hier noch was über den "Ursprung" des Settings:
http://en.wikipedia.org/wiki/Tower_of_Druaga