Ich bin schwach. Meine niederen Instinkte waren es, die mich dazu verleitet haben, mir diesen Film anzusehen. Konkret geht es um den angeborenen Instinkt, der in Erscheinung tritt, wenn man mit einem Lebewesen, das in das »Kindchenschema« (dieses wirkt als Schlüsselreiz, um bestimmte Verhaltensmuster auszulösen, wie z.B. die Pflege und der Schutz von Babys) fällt, konfrontiert wird. Dieser Instinkt ist auch als der »Oooh, wie süüüß«-Effekt bekannt. Aber wer kann DIESEM Kätzchen schon widerstehen?
Instinkten kann man in den meisten Fällen jedoch vertrauen, weshalb ich diesen zum Dank verpflichtet bin, mich an »Nakitai Watashi wa Neko o Kaburu« herangeführt zu haben.
Während die Alltagskomödie »Doukyonin wa Hiza, Tokidoki, Atama no Ue.« zum Teil aus der Perspektive einer Katze erzählt wird und die Eigenarten unserer geliebten Stubentiger auf witzige Weise zur Schau stellt, um Situationen, die jedem Katzenbesitzer bekannt vorkommen sollten, zu rekonstruieren, steht hier das Drama um zwei verirrte Seelen, die ihren Platz in der Gesellschaft und ihrer Familie noch finden und ihre wahren Gefühle erforschen müssen, im Vordergrund.
Miyo Sasaki wirkt nach außen hin wie ein fröhliches, hyperaktives Schulmädchen. Sie hat keine Scheu davor, Kento Hinode ihre Liebe coram publico zu gestehen und zeigt ihm diese Tag für Tag mit voller Inbrunst. Sie lächelt, wenn sie ihn sieht, schmachtet, wenn sie seine Stimme hört, und schwebt auf Wolke sieben, wenn sie meint, dass er sich um ihr Wohl sorgt. Von ihrem penetranten Verhalten fühlt er sich jedoch sekkiert. Anfangs gab er ihr noch deutlich zu erkennen, dass er keinerlei Interesse an ihr hat. Zu seinem Verdruss erzielten seine deutlichen, aber nett gemeinten Worte nicht die gewünschte Wirkung, weshalb er ihr fortan die kalte Schulter zeigt. Sie findet es zwar schade, dass sie von ihm ignoriert wird, sagt aber auch, dass es ihr genüge, ihren Schwarm aus der Ferne zu betrachten (beobachten [stalken]). Eine Gelegenheit zu finden, ihm näherzukommen, würde sie natürlich dennoch nicht ausschlagen. In ihrem Familienleben läuft es genauso wenig rund wie in der Liebe. Ihre Eltern sind geschieden, und sie lebt bei ihrem Vater und dessen neuer Lebensgefährtin Kaoru Mizutani im gemeinsamen Haushalt. Obwohl Kaoru sich immerwährend bemüht, von Miyo akzeptiert zu werden, wird sie von dieser dessen ungeachtet stets abgewiesen. Von ihrer Mutter wird Miyo zudem bedrängt, sie solle doch besser zu ihr ziehen. Miyo hat indes keine gute Beziehung zu ihr und fühlt sich von dieser hintergangen. Wenn es doch nur eine Möglichkeit gebe, in eine bessere Welt zu flüchten …
Gegensätze scheinen sich wohl doch anzuziehen, denn Miyos Schwarm Kento ist introvertiert und baut stets einen Schutzschild um sich herum auf, damit seine Gefühle und Gedanken nicht nach außen dringen können. Dadurch verliert er aber auch jeglichen Mut, ihm wichtige Dinge anzusprechen. So kommt es, dass seine Mutter ihn auf eine Schule, auf die er gar nicht gehen möchte, schicken will, obwohl er viel lieber in die Fußstapfen seines von ihm respektierten Großvaters treten und die Kunst der Töpferei erlernen möchte.
Als Miyo eines Tages einen unbekannten (und SEHR suspekt aussehenden) Ladenbesitzer trifft, der ihr eine Katzenmaske schenken möchte (ich wiederhole: suspekt!), sieht sie dies als Chance an, ihrem alten Leben zu entkommen und ein neues zu beginnen – und zwar als Katze.
Ihr Dasein als Katze erfüllt Miyo mit neu gewonnenem Lebensglück. Wenn sie die Maske aufsetzt und sich in eine Katze verwandelt, eilt sie schnurstracks zu Kento. Die Aufmerksamkeit, die sie in ihrer menschlichen Form vermisst, wird ihr hier zuteil. Abgesehen von den Streicheleinheiten lernt sie ganz neue Seiten, die er ansonsten zu verstecken versucht, an ihm kennen. Setzt sie die Maske wieder ab, führt sie ihr Leben als durchschnittliches, junges Mädchen weiter. Je mehr sich ihre privaten Probleme häufen, desto mehr wird sie von dem scheinbar perfekten Zusammensein mit Kento geblendet, und sie fängt an, das Leben als Vierbeiner vorzuziehen, was zu anderen, weitaus schlimmeren Problemen führt.
Auch Kento wird auf eine harte Probe gestellt. Er muss versuchen, über seinen Schatten zu springen, seine wahren Gefühle zu äußern und seinen Mann (auch wenn er noch ein Junge ist) zu stehen. An Miyo erkennt er genau die Charaktereigenschaften, von denen er meint, diese selbst nicht zu besitzen, wieder. Auch wenn er es nach außen hin nicht zeigt (so wie vieles andere auch), respektiert er sie dafür, und er versucht, sich diese Seiten Miyos zum Vorbild zu nehmen. Als Kento in die Probleme von Miyo verwickelt wird, geht es für die beiden in eine ihnen völlig unbekannte Welt – in die »Welt der Katzen«.
Dass die Protagonisten aber auch immer Extremsituationen ausgesetzt werden müssen, um sich selbst zu finden und ihren Frieden mit scheinbar unlösbaren und schrecklichen Problemen zu machen ... aber sonst wäre es ja langweilig.
Und wer sich noch immer nicht davon überzeugen hat lassen, dem Film eine Chance zu geben: Es geht um süße, kleine Kätzchen!
Instinkten kann man in den meisten Fällen jedoch vertrauen, weshalb ich diesen zum Dank verpflichtet bin, mich an »Nakitai Watashi wa Neko o Kaburu« herangeführt zu haben.
Während die Alltagskomödie »Doukyonin wa Hiza, Tokidoki, Atama no Ue.« zum Teil aus der Perspektive einer Katze erzählt wird und die Eigenarten unserer geliebten Stubentiger auf witzige Weise zur Schau stellt, um Situationen, die jedem Katzenbesitzer bekannt vorkommen sollten, zu rekonstruieren, steht hier das Drama um zwei verirrte Seelen, die ihren Platz in der Gesellschaft und ihrer Familie noch finden und ihre wahren Gefühle erforschen müssen, im Vordergrund.
Miyo Sasaki wirkt nach außen hin wie ein fröhliches, hyperaktives Schulmädchen. Sie hat keine Scheu davor, Kento Hinode ihre Liebe coram publico zu gestehen und zeigt ihm diese Tag für Tag mit voller Inbrunst. Sie lächelt, wenn sie ihn sieht, schmachtet, wenn sie seine Stimme hört, und schwebt auf Wolke sieben, wenn sie meint, dass er sich um ihr Wohl sorgt. Von ihrem penetranten Verhalten fühlt er sich jedoch sekkiert. Anfangs gab er ihr noch deutlich zu erkennen, dass er keinerlei Interesse an ihr hat. Zu seinem Verdruss erzielten seine deutlichen, aber nett gemeinten Worte nicht die gewünschte Wirkung, weshalb er ihr fortan die kalte Schulter zeigt. Sie findet es zwar schade, dass sie von ihm ignoriert wird, sagt aber auch, dass es ihr genüge, ihren Schwarm aus der Ferne zu betrachten (beobachten [stalken]). Eine Gelegenheit zu finden, ihm näherzukommen, würde sie natürlich dennoch nicht ausschlagen. In ihrem Familienleben läuft es genauso wenig rund wie in der Liebe. Ihre Eltern sind geschieden, und sie lebt bei ihrem Vater und dessen neuer Lebensgefährtin Kaoru Mizutani im gemeinsamen Haushalt. Obwohl Kaoru sich immerwährend bemüht, von Miyo akzeptiert zu werden, wird sie von dieser dessen ungeachtet stets abgewiesen. Von ihrer Mutter wird Miyo zudem bedrängt, sie solle doch besser zu ihr ziehen. Miyo hat indes keine gute Beziehung zu ihr und fühlt sich von dieser hintergangen. Wenn es doch nur eine Möglichkeit gebe, in eine bessere Welt zu flüchten …
Gegensätze scheinen sich wohl doch anzuziehen, denn Miyos Schwarm Kento ist introvertiert und baut stets einen Schutzschild um sich herum auf, damit seine Gefühle und Gedanken nicht nach außen dringen können. Dadurch verliert er aber auch jeglichen Mut, ihm wichtige Dinge anzusprechen. So kommt es, dass seine Mutter ihn auf eine Schule, auf die er gar nicht gehen möchte, schicken will, obwohl er viel lieber in die Fußstapfen seines von ihm respektierten Großvaters treten und die Kunst der Töpferei erlernen möchte.
Als Miyo eines Tages einen unbekannten (und SEHR suspekt aussehenden) Ladenbesitzer trifft, der ihr eine Katzenmaske schenken möchte (ich wiederhole: suspekt!), sieht sie dies als Chance an, ihrem alten Leben zu entkommen und ein neues zu beginnen – und zwar als Katze.
Ihr Dasein als Katze erfüllt Miyo mit neu gewonnenem Lebensglück. Wenn sie die Maske aufsetzt und sich in eine Katze verwandelt, eilt sie schnurstracks zu Kento. Die Aufmerksamkeit, die sie in ihrer menschlichen Form vermisst, wird ihr hier zuteil. Abgesehen von den Streicheleinheiten lernt sie ganz neue Seiten, die er ansonsten zu verstecken versucht, an ihm kennen. Setzt sie die Maske wieder ab, führt sie ihr Leben als durchschnittliches, junges Mädchen weiter. Je mehr sich ihre privaten Probleme häufen, desto mehr wird sie von dem scheinbar perfekten Zusammensein mit Kento geblendet, und sie fängt an, das Leben als Vierbeiner vorzuziehen, was zu anderen, weitaus schlimmeren Problemen führt.
Auch Kento wird auf eine harte Probe gestellt. Er muss versuchen, über seinen Schatten zu springen, seine wahren Gefühle zu äußern und seinen Mann (auch wenn er noch ein Junge ist) zu stehen. An Miyo erkennt er genau die Charaktereigenschaften, von denen er meint, diese selbst nicht zu besitzen, wieder. Auch wenn er es nach außen hin nicht zeigt (so wie vieles andere auch), respektiert er sie dafür, und er versucht, sich diese Seiten Miyos zum Vorbild zu nehmen. Als Kento in die Probleme von Miyo verwickelt wird, geht es für die beiden in eine ihnen völlig unbekannte Welt – in die »Welt der Katzen«.
Dass die Protagonisten aber auch immer Extremsituationen ausgesetzt werden müssen, um sich selbst zu finden und ihren Frieden mit scheinbar unlösbaren und schrecklichen Problemen zu machen ... aber sonst wäre es ja langweilig.
Und wer sich noch immer nicht davon überzeugen hat lassen, dem Film eine Chance zu geben: Es geht um süße, kleine Kätzchen!
Comentario ha sido cambiado por último a las 29.11.2020 11:47.