Children of the Whales (2017)

Da hatte ich mich doch tatsächlich von dem schönen Stil einlullen lassen.
Die dritte Episode war bloß noch schlecht, abstrus und widerwärtig gewesen, und wenn mich die aufkeimende Handlung nicht ein Stück weit interessieren würde, dann hätte ich den Anime nun gedroppt. Das rosa-haarige Mädchen konnte mit ihrer übertrieben wahnsinnigen Art bestenfalls für ein paar unterhaltsame Szene sorgen, dafür überzeugte aber Ouni wieder. Gegen einen Rachefeldzug zusammen mit Chakuro und Nr. 4 hätte ich nichts einzuwenden, immerhin ließe sich dadurch der Karren auch zumindest etwas aus dem Dreck ziehen.

Was fällt überhaupt so schwer daran, einen Genozid emotional aufzuladen? Samis Beerdigung konnte kaum liebloser abgenudelt werden, ebenso wie das Verhalten der Bewohner, deren Verwandte und Bekannte gerade vor ihren Augen gestorben sind. Wenn schon ein derart tolles Konzept im Klo heruntergespült werden muss, dann doch anständig durch viel Pathos.

Die Folge war eher weniger gut, um es mal vornehm auszudrücken. Was war das für eine Inszenierung? Paradebeispiel: Während die Figuren gerade (oft halb begriffsstutzig) über die Situation sinnieren, wird offenbar die Welt um sie immer eingefroren oder fanden die Mörder die Gespräche so interessant? Aber auch inhaltlich war das nicht das Wahre. Friedliebend hin oder her, Überlebensinstinkte sollten die Leute schon haben. Als die Freunde von Ouni die Angreifer einfach so anlabern hab nur gedacht: Ihr bewerbt euch gerade für den Darwin-Award. Obwohl die Angreifer ihren Auftrag mangels Gegenwehr ohne weiteres hätten erfüllen können, ziehen sie einfach, der Handlung zuliebe, wieder ab. Das fand ich auch ziemlich gekünstelt. Und der Klischee-Psychopath darf natürlich auch nicht fehlen.