Einfache Lösungen für große Probleme? Chotto muri desu.
Quelleder Gefühlte Zwang der Menschheit sich irgendwann selbst zu vernichten.
Ich bin auf drei Lösungen gekommen.
Wow, ich wäre fast schon interessiert ein neues Thema zu starten...
Eine sehr komplizierte Lösung, die du dir da ausgesucht hast, aber sicherlich verlockend. Ich bin mir nicht sicher, ob ich einen solchen Zustand erstrebenswert finde oder nicht.
KontraLassen wir mal alle Störfaktoren bei Seite (Nahrung, Reinigung, Cyber Crime etc.) und gehen davon aus, dass du allein seist, es aber nicht wüsstest, weil du die NPCs als real anerkennst. Wenn alles auf deine Bedürfnisse abgestimmt ist und du dich um nichts sorgen brauchst, weil in deiner eigenen kleinen Welt alles perfekt ist, dann frage ich mich, wie du (angesichts der Tatsache, dass all deine Erinnerungen gelöscht wurden) dein Glück erhöhen kannst? Wer kein Leid erfährt, der weiß auch nicht was Glück ist. Du würdest sozusagen einfach nur so vor dich hin leben. Was macht man den ganzen Tag, wenn es einem an nichts mangelt, man nichts tun muss und alle "Menschen" perfekt sind, es keine Anstrengungen kostet soziale Kontakte zu führen, zu jeder Zeit jeder Ort besucht werden kann, alles immer und überall erreichbar ist? Ist das wirklich ein erfülltes Leben, wenn man niemals in zwischenmenschliche Konflikte gerät, weil es keinerlei Individualität bei den NPCs gibt, da sie alle nur auf Basis deiner Erfahrungswerte aus deinem früheren Leben erschaffen wurden... dir keine Überraschungen bieten? Vielleicht sehen sie alle anders aus, aber letztlich dürfte die charakterliche Vielfalt verloren gehen. Wünscht du dir eine/n Partner/in, die/der dir kompromisslos alle deine Wünsche erfüllt? Möchtest du nicht in Vorfreude auf ein bestimmtes Ziel hinarbeiten (z.B. eine Japanreise, nach bestandenem Abitur)? Eine Anstrengung auf sich zu nehmen, um sich am Ende zu belohnen, ist m.E. eines der schönsten Glücksgefühle, das man haben kann. Jede bestandene Prüfung bringt dich weiter. Jeder Freitag gibt dir das Gefühl wieder eine Woche geschafft zu haben, jeder Wochentag, an dem du dein Bestes gegeben hast erfüllt dich mit stolz und wenn du eine Niederlage erleidest, setzt du dir ein neues Ziel... Ginge all dies nicht verloren?
Fazit: Ein Leben ohne unvorhergesehene Ereignisse ist nicht unbedingt ein erfüllendes Leben. Konflikte, Niederlagen, Enttäuschungen gehören zum Leben dazu, formen den Menschen, schaffen Individualität - warum darauf verzichten wollen?ProAufgrund der Tatsache, dass wir häufig mit den an uns gestellten Anforderungen völlig überfordert sind und man das Gefühl hat, dass sich im Leben immer alles wiederholt, im Kreis dreht und man am Ende eines beschwerlichen Weges einen neuen, ebenso beschwerlichen Weg vor sich liegen sieht, was in einer Endlosschleife immer und immer wieder abgespult wird, kann man sich berechtigterweise die Frage stellen, welchen Sinn das alles ergibt. Man tritt auf einer Stelle, man kommt nie voran, alles scheint in einer aussichtslosen tristen Unbewegtheit zu verharren. Das Leben zieht an dir vorbei, ohne dass du das Gefühl hast es mitzuerleben. Niemand nimmt dich als Individuum war, du bist nur einer von vielen und das Leben geht weiter und niemand weiß warum, zu welchem Zweck. Der Gedanke daran verschlingt dich immer mehr, schnürt dir die Kehle zu, lässt dich verzweifeln und du möchtest einfach nur noch weg. Weg von all dem Lärm um nichts, weg von all den Sorgen, die dich quälen und dem Elend auf der Welt. Es wäre ziemlich reizvoll allen Problemen die man hat einfach aus dem Weg zu gehen, nur das zu tun, was man tun möchte; der sein, der man immer sein wollte. Die Vorstellung, dass jeder die Möglichkeit hat alles zu tun was er will, ohne sich und anderen dabei Schaden zuzufügen, kein Stress haben und einfach abtauchen ist geradezu verführeisch. Der Sinn des Ganzen ist zwar genauso egal, aber das interessiert nicht, weil es nicht anstrengt, weil niemand etwas verlangt, was gegen deinen Willen ist. Niemand wird sich je streiten, weil es keinen Anlass gibt und jeder ist nett, freundlich, aufgeschlossen und empfängt dich mit offenen Armen. Du brauchst dir keine Gedanken zu machen, was du sagen darfst und was nicht, weil niemand ernsthaft gekränkt werden kann und alle sind deiner Meinung, mögen dieselben Sachen und unterstützen einander wo es nur geht.
Fazit: Wenn mein Glück darin besteht mich aller Sorgen zu entledigen und niemals Leid zu erfahren, dann ist es besser man hat nur sich selbst und die perfekte Vorstellung von Welt und Zusammenleben.Ich weiß nicht, ob der Mensch wirklich dazu in der Lage ist der, ich nenne es einmal
Lethargie des Lebens, durch eine bloß vorgespielte VR zu entfliehen, oder ob er sich damit nur weiterhin im Kreis dreht und sein Glück dadurch eigentlich selbst zerstört, weil es schließlich im Leben nichts mehr zu hoffen gibt, da ja alles schon da ist, was man sich hätte erhoffen können.
Um den Bezug zum eigentlichen Thema nochmal herzustellen: Wäre das virtuelle Leben, das man führt ein MMO, mit echten Spielern, so hätte man wahrscheinlich die gleichen Probleme wie zuvor im RL, nur anders geartet. Dein Gedankenexperiment unterscheidet sich darin, dass du eigentlich allein sein wirst, anstatt das Zusammenleben mit anderen auf einer "höheren Stufe" zu durchleben.
Somit kann ich gleich an eine weitere Frage anknüpfen: Wäre es dir lieber du könntest dich in einen Charakter aus einem MMO verlieben, der von einem realen Menschen gespielt wird (das Geschlecht würde tatsächlich keine Rolle spielen), oder genügt es dir, wenn die Liebe nur eine Scheinliebe ist?
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