Die erste Staffel von Chuunibyou ist eine Romantische Komödie um den Jungen Yuuta und das Mädchen Rikka. Beide haben mit dem so genannten "Achtklässler Syndrom zu tun", bei dem die betroffenen sich einbilden, dass sie übersinnliche Kräfte haben und mit gigantischen Energiestrahlen und dergleichen um sich werfen und mit/gegeneinander kämpfen.
Was als vielversprechendes Konzept beginnt mit sympathischen Charakteren, wird meines Erachtens nach nicht gänzlich zu ende gedacht und der Anime verschwendet viel von seinem möglichen Potential.
Setting:Das Setting ist eigentlich kein sonderlich Originelles. Die wichtigsten Charaktere gehen alle in die erste Klasse der Oberschule und sind ca. 14-15. Eine Welt die zu unserer Zeit spielt und in der die Charaktere eigentlich ein völlig normales leben führen, ohne Magie, ohne fantastische Wesen oder sonstige besondere Ausgangspunkte.
Was die Geschichte und die Beziehung zwischen den Charakteren vorantreibt sind einzig und alleine die Charaktere und ihre erdachten Abenteuer selbst. Dabei ist der Fremdscham-Faktor stellenweise auf Anschlag und der comedy Anteil durchaus gut.
Was mir bei der Geschichte aber absolut nicht gefallen hatte ist, dass die Macher es nicht geschafft haben die Spannung, welche sich nach den ersten Folgen kontinuierlich aufgebaut hatte nicht zu ende zu bringen, sodass sich am Ende ein "Ah ja, das riecht nach einer zweiten Staffel oder mehr ...yaaaay~" - Gefühl eingestellt hat. Das Gefühl sollte sich bewahrheiten, denn neben diversen Specials und OVA gab es bisher noch einen Film.
Animationen:Die Animationen und der Zeichenstil der Charaktere sind auf recht hohem Niveau. So sind die weiblichen Charaktere durchweg kindlich-niedlich gezeichnet und machen auch Optisch, was die Farbgebung und die Individualität angeht ziemlich was her.
Die Animationen sind außerhalb der Fantasiewelt der Charaktere eher sanft und langsam aber dabei detailliert. Wohingegen während der Kämpfe viel CGI und dynamische Bewegungen zum Einsatz kommen ohne dabei die detaillierten Animationen zu vernachlässigen.
Auf der Ebene macht der Anime definitiv alles richtig.
Charaktere:Jeder der Charaktere ist sehr unterschiedlich und hat seine guten und schlechten Seiten. Gerade die Charakterentwicklung ist bei der Serie ein großes Manko und hätte durchaus mehr verdient.
Yuuta Togashi, der verzweifelte Junge der seine Vergangenheit als jemand der gerne Superheld gespielt hat ablegen wollen würde. Dabei wird es ihm nicht nur nicht leicht gemacht sondern dank Dekomori und Rikka eher unmöglich. Manchmal tat er mir etwas leid, da ich die Aktionen von Rikka und vor allem Dekomori stellenweise sehr übertrieben finde (Ich finde das z.B. Weggrätschen von Menschen im Alltag rücksichtslos und nicht ungefährlich auch, wenn man dabei bedenkt, dass die Kinder nur spielen).
Rikka Takanashi ist einer von zwei sehr schwierigen Charakteren der Serie, da ich mich manchmal richtig dazu zwingen musste sie wegen ihrem unglaublich übertriebenen Verhalten trotzdem zu mögen.
Rikka lebt in ihrer eigenen kleinen Welt und wünschst sich nichts sehnlicher, als auch genau dort zu bleiben. Dieser unerschütterliche Eifer ist zwar mehr als einmal verdammt nervig, aber im Laufe der Geschichte bekommt man ein gewisses Gefühl dafür warum sie sich so benimmt und wird auch nicht enttäuscht, als das Geheimnis darum gelüftet wird.
bei den Nebencharakteren fallen besonders
Shinka Nibutani,
Touka Takanashi und
Sanae Dekomori auf und sind ebenfalls recht sympathisch, aber ebenfalls mit Makeln.
Nibutani ist die Leidensgenossin von Yuuta, da sie wie er auch nichts lieber tun würde, als ihre Chuunibyou-Zeit zu vergessen. Sie ist fast ausnahmslos ein Slapstick-Charakter und es ist fast noch lustiger ihr beim sich schämen zuzusehen als Yuuta.
Touka ist die große Schwester von Rikka und die eigentliche Stimme der Vernunft. Sie ist fürsorglich und sorgt sich sehr um ihre kleine Schwester.
Dekomori ist als Nebencharakter auch sehr lustig mit anzusehen, hat aber wie Rikka keinerlei Gespür dafür, die Fantasie von der Realität zu trennen. Ich fand sie sehr oft einfach nur unnötig Brutal.
Einer der Kritikpunkte gerade bei den Charakteren ist, dass sie scheinbar selbst manchmal nicht mehr wissen was Realität und was Fantasie ist und dabei weder Moe noch spaßig wirken.
Musik:Der Soundtrack ist ziemlich gut und die BGM hat für jede Situation das passende Stück parat. Das Opening und Ending sind ebenfalls recht ansprechend, auch wenn das Ending etwas schwächer als das Opening war.
Fazit:Chuunibyou demo Koi ga Shitai! ist ein sehenswerter Anime der aber nicht jedem gefallen dürfte. Die Charaktere sind recht Sympathisch, haben aber aufgrund ihrer überzeichneten Darstellung doch einige Makel. Leider hat die Geschichte, welche sich sehr interessant entwickelt hatte am ende nicht vollends überzeugen können. Trotzdem gebe ich dafür
3 von 5 Sternen und werde hoffen, dass der Film und die zweite Staffel das Ruder noch herumreißen und das Gesamtwerk noch vollends Rund machen.