Ich glaube, eines steht schon mal vorweg fest: "Ghost In The Shell" ist einer DER Anime-Klassiker schlechthin!
Angefangen hat Alles 1989 mit dem Manga von Masamune Shirow, der "gantz" klar vom aufstrebenden Cyperpunk und der ungewissen technischen Entwicklung des Menschen beinflusst wurde.
Bis dahin war es nur eine Zukunftsversion von Vielen, aber die Verfilmung setzte neue Maßstäbe in der Animationstechnik. Neben der bekannten Folien-Technik, wurden zu den brillianten Zeichnungen auch noch erstmals Computereffekte eingesetzt. Somit wirkt jedes gezeigte Einzelbild fast lebendig.
Während die Atmosphäre im Manga noch eher locker war, übertrifft die des Animes die Vorlage um Längen. Hier zählt die Finsternis, die nur scheinbar von den grellen Neon-Lichtern Tokyo`s erhellt wird. Alles sieht irgendwie toll und erfrischend aus, doch die Menschen verkümmern immer mehr in simples, sich reproduzierendes Vieh, da sie unbewusst wissen, dass Alles um sie herum künstlich ist. Sogar die Liebe, die eigentlich nur noch in Form von Sex existiert (im Anime nur angedeutet, jedoch im Manga durch einige Hardcore-Pornosequenzen viel klarer).
Ebenso wie die Welt in der sie sich bewegen, sind die Charaktere beschaffen. Man hat das Gefühl, sie existieren nur noch, um ihre Arbeit zu tun. Major Kusanagi, der Hauptcharakter spricht dies im Film sogar noch direkt an. Jeder wirkt für sich, auf seine eigene Art verloren und rastlos.
Der einzige bodenständige Mensch ist Batu, der mehr oder weniger eine Freundschaft mit Kusanagi unterhält. Doch auch er verändert sich in eines dieser rastlosen Geschöpfe, als der Major sich mit dem Puppetmaster verbindet. Ein künstliches Wesen, eigentlich nur auf elektronische Art existierend, bekennt er sich als Lebensform, in der Kusanagi endlich einen Seelenverwandten zu finden glaubt. Versteht doch kein Mensch so sehr den Zusammenhang zwischen Leben und Tod, Liebe und Hass. Dabei bewegt sich der Film sprachlich in einem bis dahin noch nie gekannten philosophischem Niveau. Jeder Monolog, jeder Dialog sind bis ins Kleinste durchdacht.
Der Story gelingt das Kunststück, durch die Sichtweisen der Akteure, dem Zuschauer eine eigene Meinung zu bilden lassen.
Eingebettet in eine spannende und actionreiche Kriminalgeschichte suchen unsere Helden den Puppetmuster und finden sich unversehens indirekt auf Suche nach dem Sinn des Daseins. Was den Menschen ausmacht, wie sich der Mensch gibt und wie er Leben definiert.
Der Soundtrack unterstreicht mit seinen choralen Klängen diese unheimliche Welt. Harte Computergeräusche lassen uns wissen, dass wir hier auf wenig Reales treffen. Dafür aber auf Verbrecher, denen sogar die Seele eines Menschen scheißegal ist.
Die alte Synchronisation lässt sicherlich zu wünschen übrig, wirkt trotzdem für Viele irgendwie kultig. Für diejenigen, denen es mehr auf den Inhalt ankommt, gibt`s zum Glück auch eine neue Synchronisation, die versucht, sich wortgetreu an das Original zu halten. Auf diese Weise wird nun einiges, was vorher verworren schien, wesentlich klarer.
Die Stärke; und das - was vermutlich jeden "Ghost In The Shell"-Jünger in seinen Bann zog - ist die Art und Weise, in der sich Masamune Shirow die Zukunft vorstellte. Allein schon der Manga verstand es, eine mögliche Zukunft unglaublich präzise vorherzusagen, doch die genialen Animationen des Films versetzen dem Ganzen eine dermaßene Wucht, dass ich bis jetzt noch keinen erlebt habe, der es vermochte sich dessen zu entziehen.
Letztes Jahr sah ich im Deutschen Museum in München eine medizinische Sonderausstellung über Prothesen und dergleichen. Ich war erschrocken und fasziniert zugleich, wie dicht wir uns bereits an Shirow`s Visionen befinden. Kleines Beispiel: künstliche Gliedmaßen werden bereits ansatzsweise durch das Gehirn gesteuert. Die Brille, die es dem blinden Geordi LaForge aus Star Trek ermöglicht zu sehen, existiert in ihrer Grundversion bereits!!! Die Tarnvorrichtung mit Lichtbrechung (ähnlich der des Predators) befindet sich in der Test-Phase. Es gibt bereits Programme, die sich selbstständig verbessern, überschreiben, neu zusammenfügen und verbinden, um ein neues Programm zu erschaffen.
Dass heißt: Jetzt erst - nach über 15 Jahren - erkennen wir, wie visionär "Ghost In The Shell" eigentlich ist. Und jedes Mal, wenn ich mir diesen Streifen wieder anschaue, muss ich erkennen, dass wir dieser verlogenen Scheinwelt wieder ein Stückchen näher gekommen sind. Darum wird der Film mit jedem Jahr zwar noch besser, aber gleichzeitg auch immer realistischer und bedrohlicher.
Angefangen hat Alles 1989 mit dem Manga von Masamune Shirow, der "gantz" klar vom aufstrebenden Cyperpunk und der ungewissen technischen Entwicklung des Menschen beinflusst wurde.
Bis dahin war es nur eine Zukunftsversion von Vielen, aber die Verfilmung setzte neue Maßstäbe in der Animationstechnik. Neben der bekannten Folien-Technik, wurden zu den brillianten Zeichnungen auch noch erstmals Computereffekte eingesetzt. Somit wirkt jedes gezeigte Einzelbild fast lebendig.
Während die Atmosphäre im Manga noch eher locker war, übertrifft die des Animes die Vorlage um Längen. Hier zählt die Finsternis, die nur scheinbar von den grellen Neon-Lichtern Tokyo`s erhellt wird. Alles sieht irgendwie toll und erfrischend aus, doch die Menschen verkümmern immer mehr in simples, sich reproduzierendes Vieh, da sie unbewusst wissen, dass Alles um sie herum künstlich ist. Sogar die Liebe, die eigentlich nur noch in Form von Sex existiert (im Anime nur angedeutet, jedoch im Manga durch einige Hardcore-Pornosequenzen viel klarer).
Ebenso wie die Welt in der sie sich bewegen, sind die Charaktere beschaffen. Man hat das Gefühl, sie existieren nur noch, um ihre Arbeit zu tun. Major Kusanagi, der Hauptcharakter spricht dies im Film sogar noch direkt an. Jeder wirkt für sich, auf seine eigene Art verloren und rastlos.
Der einzige bodenständige Mensch ist Batu, der mehr oder weniger eine Freundschaft mit Kusanagi unterhält. Doch auch er verändert sich in eines dieser rastlosen Geschöpfe, als der Major sich mit dem Puppetmaster verbindet. Ein künstliches Wesen, eigentlich nur auf elektronische Art existierend, bekennt er sich als Lebensform, in der Kusanagi endlich einen Seelenverwandten zu finden glaubt. Versteht doch kein Mensch so sehr den Zusammenhang zwischen Leben und Tod, Liebe und Hass. Dabei bewegt sich der Film sprachlich in einem bis dahin noch nie gekannten philosophischem Niveau. Jeder Monolog, jeder Dialog sind bis ins Kleinste durchdacht.
Der Story gelingt das Kunststück, durch die Sichtweisen der Akteure, dem Zuschauer eine eigene Meinung zu bilden lassen.
Eingebettet in eine spannende und actionreiche Kriminalgeschichte suchen unsere Helden den Puppetmuster und finden sich unversehens indirekt auf Suche nach dem Sinn des Daseins. Was den Menschen ausmacht, wie sich der Mensch gibt und wie er Leben definiert.
Der Soundtrack unterstreicht mit seinen choralen Klängen diese unheimliche Welt. Harte Computergeräusche lassen uns wissen, dass wir hier auf wenig Reales treffen. Dafür aber auf Verbrecher, denen sogar die Seele eines Menschen scheißegal ist.
Die alte Synchronisation lässt sicherlich zu wünschen übrig, wirkt trotzdem für Viele irgendwie kultig. Für diejenigen, denen es mehr auf den Inhalt ankommt, gibt`s zum Glück auch eine neue Synchronisation, die versucht, sich wortgetreu an das Original zu halten. Auf diese Weise wird nun einiges, was vorher verworren schien, wesentlich klarer.
Die Stärke; und das - was vermutlich jeden "Ghost In The Shell"-Jünger in seinen Bann zog - ist die Art und Weise, in der sich Masamune Shirow die Zukunft vorstellte. Allein schon der Manga verstand es, eine mögliche Zukunft unglaublich präzise vorherzusagen, doch die genialen Animationen des Films versetzen dem Ganzen eine dermaßene Wucht, dass ich bis jetzt noch keinen erlebt habe, der es vermochte sich dessen zu entziehen.
Letztes Jahr sah ich im Deutschen Museum in München eine medizinische Sonderausstellung über Prothesen und dergleichen. Ich war erschrocken und fasziniert zugleich, wie dicht wir uns bereits an Shirow`s Visionen befinden. Kleines Beispiel: künstliche Gliedmaßen werden bereits ansatzsweise durch das Gehirn gesteuert. Die Brille, die es dem blinden Geordi LaForge aus Star Trek ermöglicht zu sehen, existiert in ihrer Grundversion bereits!!! Die Tarnvorrichtung mit Lichtbrechung (ähnlich der des Predators) befindet sich in der Test-Phase. Es gibt bereits Programme, die sich selbstständig verbessern, überschreiben, neu zusammenfügen und verbinden, um ein neues Programm zu erschaffen.
Dass heißt: Jetzt erst - nach über 15 Jahren - erkennen wir, wie visionär "Ghost In The Shell" eigentlich ist. Und jedes Mal, wenn ich mir diesen Streifen wieder anschaue, muss ich erkennen, dass wir dieser verlogenen Scheinwelt wieder ein Stückchen näher gekommen sind. Darum wird der Film mit jedem Jahr zwar noch besser, aber gleichzeitg auch immer realistischer und bedrohlicher.