Nach einem präludierenden Start bekommt es der Dienstleistungsclub (direkte Übersetzung von houshi-bu) mit dem Auftrag von
Iroha Isshiki zu tun, die für ihre Jahrgangsstufe einen Abschlussball organisieren will. Die Schwierigkeiten, die das mit sich bringt, werden in einzelne Mini-Geschichten zerlegt, und obwohl sie alles andere als trivial sind, wird eine klare, wenn auch nicht immer einfache Linie verfolgt.
Über das Engagement der Protagonisten geraten auch ihre persönlichen Probleme im Umgang miteinander immer mehr in den Blick, so dass hier das "Rom" der RomCom deutlich mehr Gewicht erhält, was leider teuer erkauft ist, denn je mehr man sich auf das Liebes-Heckmeck konzentriert, desto schablonenhafter werden die Mittel, die man dafür einsetzt. Wie etwa dieses
"huch, was tropft da aus meinen Augen? Muss ich etwa weinen?", das euch kein Mensch dieser Welt mehr abnimmt. Die Charaktere sind im Vergleich zu den vorigen Staffeln natürlich etwas rundgeschliffen, und daher sind auch die Dia- und Monologe mehr im Rahmen des üblichen.
Um aber diese neuen Schwierigkeiten dramaturgisch ins rechte Bild zu rücken, wird so getan, als hätte sich seither wenig geändert, und das ist natürlich Unfug. Als spätes Beispiel für diese unangemessene Aufgesetztheit mag ein gewisses Liebesgetändnis herhalten, zu dem sich die Person animegerecht unter Aufbietung aller Kräfte durchringen muss und nach welchem sie peinlich berührt die Flucht ergreift.
Hat dieser Anime das echt nötig? Genauso wie die letzten Szenen der Staffel, wo man den Bogen zurückschlägt zum Beginn und alle Beteiligten sich frohgemut wieder einfinden, um gemeinsam im Club zu helfen, als hätte sich nichts fundamental geändert. Spätestens hier hat man die Kitschgrenze deutlich übertreten.
Einige nette Momente bleiben: Diese unglaublich süße Szene mit
Saki im Restaurant, Yuis Blick, als sie mit aufs Kinn gestütztem Kopf Hachiman dabei zuschaut, wie er ihretwegen die gehassten Tomaten verdrückt und dabei ein derart liebes Lächeln an den Tag legt, dass man dahinschmelzen möchte. Sowie die nette Gegenüberstellung der Familienkonstellationen
bei Yui und, in scharfem Kontrast dazu,
bei Yukino. Aber solche genialen Szenen wie in der vorletzten Folge der 1. Staffel, als Hachiman messerscharf den Charakter und die Motivation von
Minami (die damals die Organisation des Schulfestes übernommen hatte und kläglich gescheitert ist) auseinandernimmt und argumentativ in kleine handliche Häppchen zerlegt – solche Momente fehlen dieser letzten Staffel. Auch wenn dieses analytische Talent einige Male genial aufblitzt.
Lichtblicke bei den Charakteren waren u.a der kleine Sonnenschein
Saika vom Tennisclub (zu selten) sowie Hachimans kleine Schwester
Komachi, die so kawaii wie verschlagen ist und es faustdick hinter den Ohren hat. Was Wunder, bei diesem Bruder. Dass überhaupt der ganze Cast wenn nicht durchweg sympathisch, so doch immerhin glaubwürdig geraten ist, verwundert etwas, wenn man sich vor Augen führt, dass die halbe Mannschaft mit
Ahoge durch die Gegend läuft. Nett war's trotzdem.
Comentario ha sido cambiado por último a las 20.02.2022 20:39.